Veranstaltung: | Kreismitgliederversammlung zum Kreistagswahlprogramm |
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Tagesordnungspunkt: | 2.3. Umwelt-, Natur-, Arten-, Klimaschutz |
Antragsteller*in: | Martin Runge |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 03.10.2019, 13:15 |
A15: Energiewende und Klimaschutz im Landkreis – den Worten müssen endlich Taten folgen
Text
In seiner Sitzung am 05. November 2007 fasste der Fürstenfeldbrucker Kreistag
mit 54:1 Stimmen folgenden eigentlich wegweisenden Beschluss: „Die
Energieversorgung im Landkreis soll bis zum Jahr 2030 auf regenerative Basis
gestellt werden.“ Dieser Beschluss deckt sich in seiner Zielsetzung mit dem
Anspruch des 2001 gegründeten Vereins ZIEL 21 („Versorgung des gesamten
Landkreises bis zum Jahr 2030 komplett aus erneuerbaren Energiequellen, zu
erreichen über schrittweise Senkung des Energieverbrauchs, Erhöhung der
Energieeffizienz und Nutzung aller erneuerbarer Energien“), zu dessen
Gründungsmitgliedern der Landkreis zählt.
Die bisherige Bilanz sieht allerdings erschreckend schlecht aus. In Summe sind
der Gesamtenergieverbrauch wie auch der Ausstoß von CO2 im Landkreis in den
letzten Jahren sogar angestiegen. Die Stromerzeugung aus Photovoltaik und
Biomasse konnte zwar spürbar gesteigert werden. auch gab es kleinere
Einsparerfolge beim Heizen, u.a. bedingt durch Wärmedämmung und partielles
Umstellen von Öl- auf Gasheizungen. Kompensiert werden diese Erfolge jedoch
durch einen starken Anstieg des Energieverbrauchs und auch des CO2-Ausstoßes im
Verkehrssektor.
Es gibt jede Menge an Stellen in LRA, an vom Landkreis geschaffenen Gremien und
an Untersuchungen/Studien, die sich im Kern bzw. wenigstens in Teilen mit der
Thematik Umwelt- und Klimaschutz befassen und hier Fortschritte/Verbesserungen
zur Zielsetzung haben, letzteres zumindest auf dem Papier und in Reden.
Genannt seien hier Stabstelle ÖPNV, Radverkehrsbeauftragte, Klimamanagement
mitsamt Beirat, Tourismusstelle, Regionalmanagement, Agenda 21, Ziel 21 mit
Beirat, Struktur- und Potential-Analyse, WAM (Wohnen, Arbeiten, Mobilität),
ASTUS (Alpine Smart Transport Urbanism Strategies), SWOT-Analyse Potential
Naherholung/Tourismus und die CO2-Energie-Bilanz.
Entscheidend wäre dann aber auch entsprechendes Handeln und Umsteuern:
Das heißt z.B.:
- zielführende Job-Ticket-Angebote für MA im LRA statt neue Auto-Parkplätze
in dreistelliger Zahl zu bauen,
- keine Zustimmung des Kreises zu einer MVV-Tarifreform, die unsere
Landkreisbürger in Relation besonders schlecht stellt und die gerade bei
Tarifen für Fahrten zwischen Großgemeinden mit zahlreichen Auspendlern wie
Germering oder Gröbenzell in Orte mit vielen Arbeitsplätzen wie Moosach,
Allach oder Karlsfeld für Preisexplosionen sorgt,
- sich mit Vehemenz für Verbesserungen bei der S-Bahn und für vernünftige
Takte im Regionalverkehr einsetzen,
- Wirkliche Förderung des Fahrradverkehrs
- der Vorbild- und Vorreiterfunktion bei Bau und Unterhalt kreiseigener
Gebäude gerecht werden,
- Erstellen eines landkreisweiten detaillierten Energienutzungsplans
(Inhalte sollten sein: Wärmekataster, Nutzungspotentiale für PV und
Solarwärme (gebäude- bzw. dachflächenscharf), Sanierungspotentiale, evtl.
Potentiale für oberflächennahe Geothermie. Sinnvoll wäre die Einbindung
des Bereichs Verkehr). Konkrete Maßnahmen sollen ebenfalls enthalten sein.
Regelmäßige Evaluierung des Fortschritts.) und Einrichtung und gute
Ausstattung einer Energieagentur,
- intensive Bildungsarbeit (Schulen,Kitas, Vereine) und
Öffentlichkeitsarbeit
- Mitwirken daran, dass die Landkreisgemeinden zu einer flächensparenden
Bauleitplanung kommen.